Cyberhygiene

Februar 15, 2024

Unsere wachsende Abhängigkeit vom Internet hat zu einer starken Zunahme raffinierter Cyberangriffe geführt. Mehr unserer Geschäfts-, Finanz- oder medizinischen Daten als je zuvor sind online vorhanden. Viele Menschen nutzen ihre Geräte für berufliche und private Zwecke, daher ist Cyberhygiene unerlässlich, um zu verhindern, dass sensible Daten in die falschen Hände geraten.

Cyberangriffe können katastrophale Folgen für Unternehmen und Einzelpersonen haben, zum Beispiel finanzielle Verluste durch Diebstahl oder Ransomware, Reputationsschäden durch den Verlust von Kundenvertrauen, potenzielle rechtliche und regulatorische Probleme aufgrund von Datenkompromittierungen sowie Betriebsunterbrechungen.

Einzelpersonen können Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug, seelische Belastungen oder den Verlust personenbezogener Daten erleiden. Diese Auswirkungen unterstreichen die große Bedeutung guter Cyberhygiene zum Schutz gegen das Spektrum an Cyberbedrohungen, das immer breiter wird.

Dieser Artikel erklärt das Konzept der Cyberhygiene und ihre Vorteile, gibt praktische Tipps für gute Cyberhygiene und erläutert häufige Fallstricke, die es zu vermeiden gilt.

Was ist Cyberhygiene?

Cyberhygiene bezieht sich auf die Praktiken, die Computerbenutzer anwenden, um die Sicherheit ihrer Systeme in einer Online-Umgebung zu gewährleisten.

Eine gute Cyberhygiene bietet zahlreiche Vorteile:

  • Reduzierung der Risiken und Folgen von Cyberangriffen
  • Stärkung des Kundenvertrauens
  • Reduzierung von Kosten und Ausfallzeiten
  • Verhinderung unerwünschter Zugriffe auf Systeme
  • Verbesserung der Sicherheit insgesamt
  • Reduzierung der Wahrscheinlichkeit von Datenkompromittierungen
  • Verbesserung von Sicherheit und Effizienz durch Minimierung der Unterbrechungen und Kosten, die durch Cyberangriffe entstehen

Bei Cyberhygiene und Cybersicherheit handelt es sich um ähnliche Konzepte, die sich jedoch in ihrem Umfang und Schwerpunkt unterscheiden. Der Schwerpunkt der Cyberhygiene liegt auf präventiven Methoden zur Erhaltung eines fehlerlosen und sicheren Systemzustands, während sich Cybersicherheit auf eine ganzheitliche Strategie zur Verhinderung und Erkennung von Cyberangriffen und die Erholung davon bezieht.

Tipps zur Umsetzung guter Cyberhygiene

Cyberhygiene bezeichnet eine Reihe von bewährten Praktiken, die in die folgenden Kategorien unterteilt werden können.

Kennwortverwaltung

Sichere Kennwörter sind für den Schutz vor Cyberangriffen von entscheidender Bedeutung. Sichere Kennwörter müssen mindestens 12 Zeichen lang sein und eine Kombination aus alphanumerischen und Sonderzeichen enthalten. Um die Gefahr von Hacks zu verringern, vermeiden Sie leicht zu erratende Zeichenfolgen, und verwenden Sie für jedes Konto ein anderes Kennwort.

Zur effektiven Kennwortpflege gehören:

  • Vermeidung der Weitergabe von Kennwörtern
  • Regelmäßige Aktualisierung von Kennwörtern
  • Nutzung vertrauenswürdiger Kennwortmanager

Software-Updates

Cyberkriminelle nutzen Schwachstellen in veralteten Softwareversionen aus, um sich unbefugten Zugriff zu verschaffen, Informationen zu stehlen oder unerwünschte Vorgänge einzuleiten.

Software-Updates sind daher für die Cyberhygiene von entscheidender Bedeutung. Sie korrigieren Schwachstellen und Probleme und sorgen für optimale Leistung. Indem Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand halten, schützen Sie Ihre Systeme, Netzwerke und Daten vor Schwachstellen und Sicherheitskompromittierungen.

Hier einige Empfehlungen:

  • Automatische Updates einrichten
  • Prüfen, dass Updates aus vertrauenswürdigen Quellen stammen
  • Veraltete oder nicht mehr unterstützte Software ersetzen

Virenschutz und Firewalls

Virenschutz-Software und Firewalls erkennen, verhindern und entfernen Malware und dienen als Barriere gegen unbefugten Zugriff auf Netzwerke und Systeme. Zu den verschiedenen verfügbaren Schutzarten gehören herkömmliche Virenschutzanwendungen, cloudbasierte Virenschutzprogramme sowie Hardware- und Software-Firewalls.

Wichtig:

  • Halten Sie ihre Virenschutz- und Firewall-Software immer auf dem neuesten Stand.
  • Kombinieren Sie sie mit den oben erwähnten Cybersicherheitsmaßnahmen – häufige Software-Updates und sichere Kennwörter.

E-Mail-Sicherheit

Phishing- und Spam-E-Mails sind häufige Gefahren für die Cybersicherheit, lassen sich jedoch durch gute Cyberhygiene reduzieren.

Phishing-E-Mails verleiten Benutzer zur Offenlegung sensibler Daten oder anderen gefährlichen Verhaltensweisen. Spam-E-Mails überschwemmen den Posteingang mit unerwünschten Mitteilungen. Die E-Mails enthalten oft schädliche Links oder Dateien.

Einige Best Practices für die E-Mail-Sicherheit:

  • Mit Anhängen und Links vorsichtig umgehen
  • Verdächtige E-Mails nicht öffnen
  • Sichere Kennwörter verwenden
  • Multifaktor-Authentifizierung (MFA) aktivieren
  • Software auf dem neuesten Stand halten
  • E-Mail- und Spam-Filter verwenden
  • Benutzer über E-Mail-Sicherheit aufklären und Sensibilisierungsprogramme bereitstellen

7 häufige Cyberhygiene-Fehler, die Sie vermeiden sollten

Die Vermeidung einiger häufigen Fehler bei der Cyberhygiene kann die Anfälligkeit gegen gegen viele Cyberbedrohungen verringern.

1. Wiederverwendung von Kennwörtern

Die Wiederverwendung von Kennwörtern erhöht die Anfälligkeit gegen Cyberangriffe. Wenn Cyberangreifer ein Kennwort erraten oder geknackt haben, werden möglicherweise mehrere Konten kompromittiert. Um dies zu vermeiden, sollte jedes Konto ein einzigartiges und starkes Kennwort haben. Hier ist ein Kennwortmanager nützlich, weil damit komplexe Kennwörter generiert und sicher gespeichert werden können.

2. Verwendung veralteter oder nicht mehr unterstützter Software

Bei Verwendung veralteter Software können Systeme durch bekannte Sicherheitslücken gefährdet werden, wodurch das Risiko eines Cyberangriffs steigt. Es ist wichtig, dass die gesamte Software und alle Programme regelmäßig aktualisiert und gepatcht werden.

3. Fehlen von Virenschutzsoftware und Firewalls

Virenschutzsoftware erkennt, verhindert und entfernt Malware, während Firewalls Netzwerke und Systeme vor illegalem Zugriff schützen. Beide tragen zu einer robusten Verteidigung gegen Cyberangriffe bei.

4. Klicken auf Links oder Anhänge in verdächtigen E-Mails

Diese Links oder Anhänge können Malware oder Phishing-Versuche enthalten. Hier ist Vorsicht geboten: Es gilt das Öffnen unbekannter Links oder verdächtiger Anhänge in E-Mails zu vermeiden, um sich und seine Daten vor möglichen Cyber-Bedrohungen zu schützen.

5. Verwendung ungesicherter WLANs in öffentlichen Bereichen

Cyberangreifer können sich über ungesicherte WLANs leicht unbefugten Zugriff auf Geräte verschaffen. Die Nutzung solcher Netzwerke an öffentlichen Orten ist unbedingt zu vermeiden. Die Verwendung vertrauenswürdiger Netzwerke gewährleistest stattdessen die Sicherheit von Online-Aktivitäten.

6. Keine Backup-Sicherung der Daten in der Cloud

Die regelmäßige Backup-Sicherung in der Cloud verspricht eine sichere und zugängliche Kopie von Daten. Sie schützt vor potenziellen Verlusten und ermöglicht bei Zwischenfällen eine einfache Wiederherstellung.

7. Erteilen zu weit gefasster Zugriffsberechtigungen

Die Anwendung des Least-Privilege-Prinzip sieht vor, dass Nutzern nur die Zugriffsberechtigungen haben, die sie für ihre Arbeit unbedingt brauchen. So reduziert sich das Missbrauchspotenzial auf ein Minimum und auch die Angriffsoberfläche wird kleiner.

Fazit

Cyberhygiene dient dem Schutz vor der wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminalität, und es ist wichtig, dass sie von allen Einzelpersonen, Unternehmen und Behörden praktiziert wird. Damit sie wirksam ist, erfordert sie regelmäßige Aufmerksamkeit und Risikobewusstsein. Indem sie der Cyberhygiene hohe Priorität zumessen, können Einzelpersonen und Unternehmen das Risiko reduzieren, Opfer von Cyberangriffen zu werden, und ihre sensiblen Daten schützen.