Was ist eine Hybrid Cloud?

August 2, 2022

Die Hybrid Cloud ist eine IT-Umgebung, die Elemente einer Public Cloud, Private Cloud und lokalen Infrastruktur in einer einzigen, gemeinsamen und einheitlichen Architektur kombiniert. Mit einem Hybrid Cloud-Modell können Unternehmen Workloads in der optimalen Umgebung ausführen und skalieren sowie Workloads schnell, mühelos und flexibel zwischen verschiedenen Umgebungen verschieben.

Mit diesem Modell können Unternehmen zum Beispiel die Public Cloud für Aktivitäten mit großem Volumen und geringem Risiko nutzen, z. B. zum Hosten webbasierter Anwendungen wie E-Mails oder Instant Messaging. Gleichzeitig kann die Private Cloud für Funktionen mit höheren Sicherheitsanforderungen eingesetzt werden, z. B. für die Zahlungsverarbeitung oder zum Speichern personenbezogener Daten. Dadurch profitieren Unternehmen von den Kosteneinsparungen der Public Cloud und gewährleisten für bestimmte Funktionen dennoch höhere Sicherheit oder Compliance.

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Die Komponenten einer Hybrid Cloud-Infrastruktur

Jede Hybrid Cloud-Umgebung umfasst die folgenden drei Komponenten:

  1. Public Cloud-Services, die von einem externen Cloud-Anbieter über das öffentliche Internet bereitgestellt und unterstützt werden. Public Cloud-Zugriff wird über ein Abonnementmodell wie Platform-as-a-Service (PaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder (SaaS) bereitgestellt. Beispiele für bekannte Public Cloud-Anbieter sind Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP) und Microsoft Azure.
  2. Private Cloud-Services erfüllen den gleichen Zweck wie Public Clouds, dienen aber nur einem Kunden. Sie stellen eine Cloud-Infrastruktur für die exklusive Nutzung durch ein Unternehmen oder eine Behörde bereit. Da die Private Cloud nicht gemeinsam mit anderen Benutzern verwendet wird, bietet diese Art von Netzwerk tendenziell viel mehr Kontroll-, Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen – solange der Benutzer eine umfassende Sicherheitsstrategie anwendet, die speziell für die Cloud entwickelt wurde.
  3. Lokale Infrastruktur oder eine klassische Datenverarbeitungsumgebung, in der ausgewählte Services unter Verwendung unternehmenseigener und vom Unternehmen betriebener Hardware und Server ausgeführt, verwaltet und gepflegt werden.

WEITERE INFORMATIONEN

Der wesentliche Unterschied zwischen Public Cloud- und Private Cloud-Computing betrifft den Zugriff. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile der Public Cloud und der Private Cloud. Lesen: Public Cloud und Private Cloud im Vergleich

Hybrid Cloud und Multi Cloud im Vergleich

Auch wenn die Begriffe manchmal synonym verwendet werden, handelt es sich bei Hybrid Cloud- und Multi Cloud-Umgebungen um zwei unterschiedliche Modelle.

Kurz gesagt wird bei der Hybrid Cloud eine einzige Umgebung geschaffen, die aus Public Cloud-, Private Cloud- und lokalen Infrastrukturelementen und -Services besteht. Eine Multi Cloud-Umgebung hingegen vereint mindestens zwei Public Cloud-Instanzen, allerdings ohne Private Cloud-Services oder lokale Komponente.

Basierend auf dieser Definition kann ein Hybrid Cloud-Modell auch ein Multi Cloud-Modell sein, wenn die Umgebung neben der Private Cloud- und lokalen Komponente noch mehr als eine Public Cloud-Instanz umfasst.

Wie funktionieren Hybrid Clouds?

Für den Aufbau einer Hybrid Cloud-Architektur sind Koordinierung, Orchestrierung und Integration erforderlich.

Anfangs erstellten Unternehmen Hybrid Cloud-Architekturen, indem sie einige Elemente der lokalen Infrastruktur in eine Private Cloud-Umgebung migrierten. Dann wurde diese Private Cloud-Umgebung mithilfe einer standardmäßigen Hybrid Cloud-Lösung oder -Middleware mit einer Public Cloud eines externen Cloud-Service-Anbieters verbunden.

Heute hat sich die Hybrid Cloud-Architektur weiterentwickelt und der Fokus liegt auf der Steigerung der Flexibilität und Portabilität von Workloads. Dementsprechend wird die hybride Umgebung im moderneren Ansatz durch den Cloud-Service-Anbieter betrieben, der die Integration erweiterter Public Cloud-Services im privaten Rechenzentrum ermöglicht.

Anders ausgedrückt: Hybrid Cloud-Plattformen verbinden öffentliche und private Ressourcen mit verschiedenen Methoden an unterschiedlichen Stellen. Unabhängig von der Strategie des jeweiligen Unternehmens muss jedoch immer Folgendes gegeben sein, um separate Komponenten effektiv in eine einzige Umgebung integrieren zu können:

  • Eine starke Netzwerkverbindung, die in der Regel ein WAN oder einen anderen dedizierten Netzwerkdienst umfasst, der zusätzliche Sicherheit bietet
  • Einrichtung einer Virtualisierungsebene oder eines Hypervisors auf lokalen Ressourcen, um die Erstellung und Nutzung virtueller Maschinen und containerbasierter Workloads zu ermöglichen
  • Installation einer Private Cloud-Software-Ebene oder von Infrastructure-as-a-Service (IaaS), um die Ausführung, Verwaltung, Verbindung und Absicherung aller Anwendungen und Komponenten in der Cloud zu ermöglichen
  • Integration der Software oder IaaS in eine API eines Public Cloud-Anbieters wie Amazon Web Services, Google Cloud oder Microsoft Azure
  • Eine Container-Orchestrierungsplattform (meist Kubernetes) zur automatischen Bereitstellung von Anwendungen in allen Cloud-Umgebungen

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Vorteile einer Hybrid Cloud-Plattform

Eine Hybrid Cloud-Umgebung bietet verschiedene wichtige Vorteile für das Unternehmen:

Flexibilität

Mit einem Hybrid Cloud-Computing-Modell können Unternehmen Workloads in der optimalen Umgebung ausführen und Workloads in Abhängigkeit von Kapazität, Bedarf und Kosten verschieben.

Kosteneffizienz

Bei jedem cloudbasierten Modell lässt sich die Kapazität entsprechend dem sich ändernden Bedarf erweitern oder reduzieren. Durch die nutzungsbasierte Abrechnung können Unternehmen Kosten für Rechenzentrum-Platzbedarf, Stromversorgung und Hardware sparen, da sie nur für das zahlen, was sie auch tatsächlich nutzen.

Durch die Implementierung eines hybriden Modells können Unternehmen ihre Kosten zusätzlich dadurch optimieren, dass sie die beste Datenverarbeitungsumgebung für die jeweilige Aufgabe wählen.

Elastizität

Eine Hybrid Cloud-Umgebung ist dynamisch, d. h. Ressourcen können entsprechend den aktuellen Anforderungen schnell angepasst und neu zugewiesen werden. Außerdem kann das Unternehmen unerwartete Bedarfsspitzen mit einem Public Cloud-Service bewältigen.

Geschäftliche Agilität

Eine einheitliche Hybrid Cloud-Plattform kann zu einer breiteren Anwendung von agilen und DevOps-Methoden beitragen, was wiederum die Markteinführung beschleunigen kann.

Verbesserte Sicherheit und Compliance

Mit einer einheitlichen Hybrid Cloud-Plattform können Unternehmen bei Cybersicherheit und Vorschriften-Compliance einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Da das Unternehmen in einer einzigen IT-Umgebung agiert, kann es eine umfassende Strategie entwickeln und Tools konsistent in der gesamten Umgebung bereitstellen.

Außerdem kann mit einem Hybrid Cloud-Ansatz sichergestellt werden, dass das Unternehmen sensible Informationen wie Kundendaten und Patientenakten gemäß gesetzlichen Vorschriften oder Branchenrichtlinien in einer Private Cloud-Umgebung hostet.

Anwendungsszenarien und Beispiele für die Hybrid Cloud

Die Cloud ist zu einer unverzichtbaren Komponente für die langfristigen strategischen Wachstumspläne der meisten Unternehmen geworden.

Insbesondere mit dem Hybrid Cloud-Modell profitieren Unternehmen von erhöhter Flexibilität, da sie je nach Szenario Elemente aus verschiedenen Cloud-Umgebungen sowie eine klassische lokale Infrastruktur kombinieren können. Nachfolgend finden Sie einige cloudgestützte Anwendungsszenarien, die sich für Hybrid Cloud-Umgebungen ideal eignen:

  • Digitale Transformation: Cloud-Services liefern die Basis für verschiedene Initiativen im Bereich erweiterte Analysen. In einigen Fällen können Legacy-Anwendungen oder Bestimmungen das Unternehmen jedoch daran hindern, die gesamte IT-Umgebung in die Cloud zu verlagern. Hier ist die Hybrid Cloud ein guter Kompromiss, da das Unternehmen Elemente isolieren kann, die in einem privaten Rechenzentrum gehostet werden müssen oder nicht durch Cloud-Technologie unterstützt werden können. Gleichzeitig vereint das hybride Modell diese unterschiedlichen Umgebungen in einer einzigen Architektur, sodass das IT-Team von optimaler Transparenz im gesamten Netzwerk profitiert.
  • Dynamische Workloads: Das hybride Modell ist für Unternehmen mit stark schwankendem Bedarf oder sehr unbeständigen Workloads besonders nützlich, da es die Möglichkeit bietet, von der Leistung und dem Speicherplatz der Public Cloud für das „Cloudbursting“ zu profitieren und im Falle ungeplanter Bedarfsspitzen die erforderlichen Ressourcen schnell und kosteneffizient zu skalieren.
  • Hochverfügbarkeit und Notfall-Wiederherstellung: Durch die inhärente Flexibilität der Cloud verlieren Pläne für Hochverfügbarkeit und Notfall-Wiederherstellung an Dringlichkeit. Bei einer Hybrid Cloud-Bereitstellung können Unternehmen Daten in der Cloud sichern und diese im Falle einer Störung im Rechenzentrum verwenden. Kostspielige, ressourcenintensive lokale Backup-Server werden dadurch nicht mehr benötigt.